1326 wird wird Dutzenthal erstmals mit der Bezeichnung „behausung Totzzentale“ erwähnt. Der Name „Dutzenthal“ bedeutet vermutlich „...Bachgrund, in dem Rohrkolben wachsen“ (vergleichbar auch der Name „Dutzenteich“). Als „Dutzen“ wird die Blüte des Schilfrohrs oder Rohrkolbens (Typha spec.) bezeichnet.
1381 befindet sich das Anwesen im Besitz des Ritters Seibreht Kropff.
1394 verkauft dieser Dutzenthal an die Ritter von Seckendorff. Während der folgenden Jahrzehnte finden sich keine Aufzeichnungen über Dutzenthal; das Anwesen wechselt offensichtlich den Besitzer und wird
1529 von Hans von Seckendorff von dem Windsheimer Bürger Bernbeck für eine Summe von 1750 rheinischen Gulden zurückgekauft. Dutzenthal wird als herrschaftlicher Besitz mit Meiereihof erwähnt.
1580 werden als Zugehörungen zu Dutzenthal 16 ¼ Morgen Acker (1 Morgen ca. zwischen ¼ und ½ Hektar) und 15 ¾ Tagewerk Wiesen (1 Tagewerk in Bayern ca. 3408 m²). 1589 werden bei der Aufteilung des Erbes für Dutzenthal folgende Güter angeschlagen:
1621 wird der Wert des Gutes Dutzenthal bei der Erbteilung zwischen Georg Albrecht und Phil. Ludwig von Seckendorff mit 5995 Gulden angeschlagen.
1696 erbaut Johann Neidhard von Seckendorff kurz vor seinem Tod das Schloß.
1706 teilte Christoph Sigmund von Seckendorff seinen Besitz auf seine vier Söhne auf. Dabei wird Dutzenthal wie folgt beschrieben. „...11. Dutzenthal: Schloß mit Wassergraben, Wohnhaus, Scheune, Ställe u. a. im Vorhof, alles mit einer Mauer, die zwei Tore hat, umfangen; Baum- Küchen- und Grasgarten; Felder :162 ¼ Morgen Äcker, davon 146 ¼ zehntfrei, 14 ¾ Tagewerk 1 Unzen 6 Gerten zweimahdige und 8 Tagewerk einmahdige Wiesen, 6 Weiher (einer davon ist Feld); der zugehörige Wald ist zu gleichen Teilen bei den Schlössern in Sugenheim eingerechnet.“
1720 bis 1805: das Anwesen wurde vorübergehend aus dem Gutsbesitz herausgezogen. In diesem Zeitraum hatte der Gutshof verschiedene Besitzer. Alexander von Seckendorff nutzt 1805 das Vorkaufsrecht und vereinigt den Gutsbesitz wieder mit dem Anwesen. Dutzenthal zählte dann als Teil des Sugenheimer Rittergutes zum seckendorffschen Altbesitz.
1834 wird der Zustand von Dutzenthal beschrieben als „Schloß, 2 Wohnhäuser, 3 Scheunen, Schweinestall, Waschhaus, Garten und Hofraum. Zugehörungen: insgesamt 395,36 Tagewerk. 1905 werden Teile der Ländereien sowie Gegenstände aus dem Schlossinventar wegen finanziellen Schwierigkeiten der Seckendorffs verkauft.
1935 wird die Familie Wolf die neuen Pächter auf Dutzenthal.
1938 - 1952: der erste Mähdrescher wird 1938 für eine effektivere Bewirtschaftung angeschafft. Auf dem Hof werden Dienstleute aus den umliegenden Dörfern angestellt. 1946 sind es ca. 30 Angestellte. Im Sommer liegt der Schwerpunkt auf der Weidewirtschaft. 1941 wird Dutzenthal für die höchste Milchleistung ausgezeichnet. Nach dem 2. Weltkrieg hat Dutzenthal etwa zwischen 30 und 35 Stück Milchvieh. Auf den Äckern werden Kartoffeln, Zuckerrüben und Getreide angebaut. Im Winter liegen die Tätigkeiten bei forstwirtschaftlichen Arbeiten oder bei Reparatur- und Ausbesserungsarbeiten am Hof.
1952 brennt es im Gutshof. Mehrere Wirtschaftsgebäude, unter anderem der Schweinestall und der Kuhstall, werden zerstört.
1953 entsteht das neue Wohnhaus mit angebautem, modernem Kuhstall (Laufstall).
1963 wird der Gutshof und das Schloß mit Inventar versteigert. Der neue Besitzer wird Karl-Oskar Koenigs, der das Schloß 1964 durch Umbau- und Renovierungsarbeiten wieder herstellt und erneuert.
1997 gründet Karl-Oskar Koenigs die Karl-Oskar Koenigs-Stiftung Nationalparke. Schloß und Gut Dutzenthal gehen in den Besitz der Stiftung über.
Die Baubeschreibung des Schlosses lautet folgendermaßen:
„Zweigeschossiges kubisches Wasserschlösschen am Fuß des nördlich gelegenen „Steinen Hörnlein“. Zugang von Westen über eine zweijochige Brücke aus Bruchsteinen, mit breitem Mittelpfeiler. Vor dem hochgelegenen Schlossportal pfeilerartiger Bruchsteinvorbau, zur Aufnahme der ehemaligen Zugbrücke. Verputzter Massivbau auf modernem Betonsockel, zwei zu drei Achsen. Die glatten Hausteinrahmen der etwas überquadratischen Fenster mit kleiner Volute am Fuß (nur an der Südseite oben original). Klappläden mit zwei Flügeln, erneuert. Manssarddach mit Schleppgaupen im unteren, Fledermausgaupen im oberen Teil. Zwei sich nach oben erweiternde Schornsteine. Über dem Westportal ehemals Seckendorff-Wappen. Die gegenständigen Voluten über der geraden Verdachung neu.“
Verfasst von Sven Schlegel